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Energiediskussion

Erschienen am: Mo, 04.04.2011

Leserbrief zum Artikel „Kleinwasserkraftwerke fördern“ bzw. zum Leserbrief „Die paar letzten Bachforellen danken’s“ im Tagblatt vom 28. März und 2. April 2011

Mit seinem Leserbrief „Die paar Bachforellen danken’s“ vom 2. April 2011 unterstellt ex-CVP und ex-GLP-Mitglied Maurus Candrian, dem SVP-Nationalratskandidaten Herbert Huser gehe jeglicher objektive Realitätssinn abhanden. Zur Erinnerung: Herbert Huser propagiert die Förderung von Kleinwasserkraftwerken. Maurus Candrian schwärmt von der Photovoltaik und kritisiert die Wasserkraft vehement. Aber hat sich Maurus Candrian bei seinen Überlegungen überhaupt der folgenden Gegebenheiten besinnt?

Die Schweiz hat derzeit einen Bruttoenergieverbrauch von rund 1,2 Mio. TJ (Terajoule) pro Jahr. Dies entspricht rund 334 Milliarden Kilowattstunden. Eine moderne und optimal ausgerichtete Photovoltaikanlage erzeugt eine Jahresleistung von rund 100 kWh pro m2. Um also den aktuellen Energiebedarf der Schweiz bereitzustellen, bedarf es einer Fläche von rund 3'340 km2 modernster und ideal platzierter Photovoltaikanlagen. Übrigens: Die Kantone SG, TG, AI und AR haben eine Gesamtfläche von 3'433 km2. Um also den Energiebedarf der Schweiz (theoretisch) decken zu können, müsste die gesamte Ostschweiz vollständig mit einer Photovoltaikhaube überzogen werden. Nicht zu vergessen wäre der notwendige Einsatz von gigantischen und leider meist mit problematischen Stoffen versehenen Batterien, denn die Produktion von Sonnenstrom erfolgt nun mal primär bei Sonnenschein.

Umso mehr gilt erst recht für Maurus Candrian: Die Liebe zur Photovoltaik in Ehren, aber bevor man Fürsprechern der Wasserkraft an den Karren fährt, sollte man realistischere und durchdachtere Lösungen auftischen können.

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