» zurück zu Aktuell

Redaktionelle Desinformation zur Familieninitiative

Erschienen am: Di, 12.11.2013

Im Artikel "Staat muss sich neutral verhalten" im Tagblatt vom 7. November 2013 werden gezielt falsche, einseitige und verzerrte Informationen zur Familieninitiative gestreut bzw. wichtige Details unterschlagen.

Nach Auffassung der Autorin erwirtschaften Vollzeitmütter kein Einkommen und hätten auch keine Steuern zu bezahlen; es mache keinen Sinn, ihnen eine nicht vorhandene Steuerschuld zu reduzieren. Sie lässt aber ausser acht, dass sich zu einer Vollzeitmutter in der Regel rein schon aus biologischen Gründen auch ein Vater gesellt, welcher für das Familieneinkommen sorgt. Werden Mutter und Vater etwa nicht als Familie besteuert? Nur am Rande sei der Hinweis auf die Thematik der Eigenmietwertbesteuerung erlaubt, womit sich das Argument der Autorin vollends in Luft auflöst.

Auch die Behauptung, selbstbetreuende Eltern haben keine Ausgaben, entbehrt jeglicher Realität. Die Verfasserin des Artikels hält zwar korrekterweise fest, dass Menschen bei gleichem Einkommen gleich besteuert werden sollen. Sie unterlässt es aber, die vom eidgenössischen Parlament im Jahr 2009 beschlossenen Betreuungsabzüge (und damit Steuererleichterungen) für jene Familien zu erwähnen, die ihre Kinder fremd und gegen Bezahlung betreuen lassen. Selbstbetreuende Familien haben seitdem das Nachsehen und bezahlen bei gleichem Einkommen höhere Steuern. Diese Ungleichbehandlung ist umso stossender, wenn man bedenkt, dass der Staat einen jeden Fremdbetreuungsplatz mit jährlich rund 20'000 Franken subventioniert. Daraus entsteht eine krasse Ungleichbehandlung: Der Staat entrichtet wiederkehrend erhebliche Beträge für Fremdbetreuungsplätze und lässt die von dieser Subvention Gebrauch machenden Familien gleich auch noch von Steuererleichterungen profitieren. Demgegenüber beanspruchen selbstbetreuende Eltern keine Subventionen, kommen vielmehr für die Kinderbetreuungskosten selber auf und ersparen dem Staat durch die Nichtbeanspruchung subventionsbedürftiger Krippenplätze jährliche Kosten in fünfstelliger Höhe. Und obendrein werden den selbstbetreuenden - den Staat bares Geld sparenden - Familien (noch) keine äquivalenten Steuererleichterungen gewährt.

Bedanken wir uns also bei den selbstbetreuenden Familien mit einem klaren Ja zur Familieninitiative, denn gerade diese Familien investieren Zeit und Geld in ihren Nachwuchs und ersparen dem Staat beträchtliche Kosten in der Form der Nichtbeanspruchung subventionsbedürftiger Fremdbetreuungsplätze. Ein Ja zur Familieninitiative ist ein Ja zu einer fairen und chancengleichen Familienpolitik, ein Ja zur Stärkung nicht nur gewisser, sondern aller Familienmodelle.

» zurück zu Aktuell