» zurück zu Aktuell

Hurra, alles paletti, die Hälfte verloren!

Erschienen am: Mo, 31.10.2011

Es hört sich an wie ein schlechter Witz: Die EU-Politiker in Brüssel beschliessen einen Schuldenschnitt für Griechenland, d.h. die Politik ringt privatrechtlichen Gläubigern einen Verzicht auf 50 % - das sind 100 Milliarden Euro - ihrer Guthaben in Staatsanleihen ab. Die politische Elite ist entzückt und prompt schiessen die Börsen in die Höhe. Nüchtern betrachtet stellt sich die Frage, ob dies tatsächlich „good news“ sind. Oder würde der versierte Leser ebenfalls jubeln, wenn er von seinem Pensionskassenverwalter in Kenntnis gesetzt wird, dass sein Pensionskassenguthaben nur zur Hälfte gedeckt ist?

Die aktuelle Euro-Krise ist der vorübergehende Höhepunkt einer durch langjährig vertuschte, gut kaschierte EU-Schuldenwirtschaft hervorgerufenen Schulden- und Pleitementalität. Das Verrückte an der Sache: Man stopft Schulden mit weiteren, noch grösseren Schulden, um letztlich die Gläubiger um die Hälfte ihrer Guthaben zu prellen.

Solche Vorgehensweisen sind schlechte Vorbildsmechanismen und animieren einen jeden zur Schuldenmentalität. Das eigentliche Problem - das Leben über den Verhältnissen - ist keineswegs behoben und wird sich weiter zuspitzen. Heute verliert man die Hälfte. Hurra, welch heldenhafte Tat der EU-Politiker! Das wirklich grosse, unausweichliche Erwachen, der gigantische Knall wird einfach auf einen späteren Zeitpunkt hinausgeschoben. Und alle der dann amtierenden Entscheidungsträger werden den schwarzen Peter kurzerhand ihren - sich vorzeitig, mit stolzer Abfindung und Rente aus dem Staub gemachten, das leben in vollen Zügen geniessenden - Vorgängern zuschieben. Nur nützt dies niemandem.

Ausschliesslich die SVP warnt vor der EU und ihrer verfehlten Politik. Aus wahltaktischen Gründen distanziert sich derzeit die überwiegende Mehrheit der Mitte/Links-Politiker von einer allfälligen Anbindung oder gar Unterwerfung an den Pleite-Koloss EU. Die St. Galler Bevölkerung hat es in der Hand, die Weichen der Zeit zu stellen: Wer nicht in die EU möchte, der wählt am 27. November Toni Brunner in den Ständerat.

» zurück zu Aktuell